Fur das moderne Wissenschaftsverstandnis und folglich fur viele Soziologen ist das Thema Religion unbequem und unattraktiv und wird deshalb nach Moglichkeit umgangen. Diese Tatsache steht in eklatantem Widerspruch zur weltgeschichtlichen Bedeutung des Phanomens Religion, zur Entstehungsgeschichte der Soziologie und zum alltaglichen Leben der Menschen. Zu allen Zeiten haben Menschen auf der Suche nach dem gelingenden Leben zudem immer einen engen Zusammenhang zwischen Religion, Ethik und Gluck erahnt. Seit der antiken Philosophie, besonders seit Plato und Aristoteles, wird dieses komplexe Themenfeld in unterschiedlichsten Zuspitzungen diskutiert. Soziologie, die den Sinn und die Strukturen des sozialen, und nicht selten alltaglichen Handelns zum Gegenstand hat, kann sich davon kaum dispensieren."