Seit er aus der brandenburgischen Kleinstadt Pritzwalk (wo er 1943 geboren wurde) nach Potsdam ging, hat Gensichen seinen Weg als Weg ins Offene wahrgenommen. Es ist weniger der Fall der Berliner Mauer, der nun zu diesem Titel gefuhrt hat. Es ist das freiheitliche Denken der evangelischen Theologie, mit dem das Offnen fur ihn begonnen hat. Dann aber seine spezielle Aufgabe: Als Leiter eines Instituts, das schliesslich zum Zentrum der kirchlichen Umweltbewegung in der DDR geworden ist. Dabei hat er auch hier eine Offnung bewirkt: eine Offnung hin zur Theologie - aber auch das Offnen der Theologie fur ihren eigenen (vergessen gewesenen) okologischen Horizont. Daraus resultierte fur Gensichen ein offenes und hoch politisches Herangehen an die okologischen, die ethischen und die Zukunftsfragen, die damit zusammenhangen. Gensichen schreibt auch zu seiner Person, zu Verena Gensichen, mit der er seit 50 Jahren verheiratet ist, zu den drei Kindern und drei Enkeln. Die Geschichte seiner spezifischen Tatigkeit und die DDR-Kirchengeschichte nehmen einen nicht geringen Raum in seinem Buch ein. Dabei schreckt er vor Wertungen von kirchenpolitischen Entscheidungen und Personen nicht zuruck."